Privates Laden. Daheim und/oder beim Arbeitgeber
Über Nacht oder während der Arbeit die Batterie laden. Lange Standzeiten und geringe Ladeleistung erfordern keine Investition in Schnelladestationen. Hier ist meistens eine Wallbox mit 11 kW volkommen ausreichend. Bevor Sie teures Geld in die Hand nehmen für eine 22 kW Wallbox oder sogar eine Schnelladestation informieren Sie sich über die maximale Ladeleistung Ihres Fahrzeugs, da der hier verbaute Gleichrichter oftmals das Nadelöhr darstellt, und rechnen Sie anhand Ihres normalen täglichen Fahrverhaltens ihre Ladeleistung und -dauer einmal durch.
Hier ein Beispiel
Annahmen:
Fahrzeug: VW e-Golf Modell 2017, Batteriekapazität 35,8 kWh, Ladeleistung max. 2,3 kW Schuko, max. 7,2 kW Typ 2 sowie max. 40 kW CCS, Durchschnittsverbrauch ca. 17 kWh/100 km
Tägliche Fahrstrecke: Arbeitsweg 70 km sowie 30 km Sontiges
Hieraus ergibt sich ein täglicher Ladebedarf von 17 kWh.
In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Rechenbeispiel Schuko-Steckdose
Hier wird die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 2,3 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen rd. 7,4 Std. (17kWh/2,3 kW=7,39h)
Rechenbeispiel Wallbox AC 11 kW
Hier wird die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen rd. 2,4 Stunden. (17kWh/7,2 kW=2,36h)
Rechenbeispiel Wallbox AC 22 kW
Hier wird die Ladeleistung genauso durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen ebenfalls 2,4 Stunden.
Eine Wallbox mit einer größeren Ladeleistung macht somit nur dann Sinn, wenn Ihr Fahrzeug auch mit einer entsprechenden Leistung laden kann. Wenn es mal schnell gehen muss dann gehen Sie am besten an eine der öffentlichen Schnelladestationen. Hier ist das Laden zwar teurer aber dafür bekommen Sie auch mehr Leistung.
Öffentliches Laden unterwegs
Hier wird von den Ladebedürfnissen nochmals zwischen kurzer Parkdauer und schnell erwünschter Ladung sowie mittlerer bis langer Parkdauer mit normaler Ladegeschwindigkeit unterschieden. Da Sie hier in der Regel auf bereitgestellte Infrastrukturen (Ladesäulen) zurückgreifen entstehen für Sie keine Investitionskosten. Dafür sind die Kosten für den Ladevorgang teurer als beim privaten Laden. Diese sind meistens an einer DC-Schnelladestation nochmals höher als an einer AC-Ladestation.
Hier ein Beispiel
Annahmen:
Fahrzeug: VW e-Golf Modell 2017, Batteriekapazität 35,8 kWh, Ladeleistung max. 2,3 kW Shuko, max. 7,2 kW Typ 2 sowie max. 40 kW CCS, Durchschnittsverbrauch ca. 17 kWh/100 km
Wann benötigen Sie eine AC Ladestation mit bis zu 22 kW ?
Eine AC Ladestation mit bis zu 22 kW ist für Sie die beste Wahl wenn Sie unterwegs sind und nicht Ihre Batterie nicht in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden muss. Beachten Sie, dass die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt wird. In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Variante A – Batterie halb voll
Benötigte Ladekapazität 18 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 2,5 Stunden. (18kWh/7,2 kW=4,38h)
Variante B – Batterie fast leer
Benötigte Ladekapazität 30 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 4,2 Stunden
Wann benötigen Sie eine DC Schnelladestation mit 50 kW ?
Eine DC Schnelladestation mit 50 kW (oder mehr) ist für Sie die beste Wahl wenn Sie unterwegs sind und Ihre Batterie in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden muss. Hierzu muss Ihr Fahrzeug auch über den entsprechenden Schnelladeanschluss verfügen. Dieser ist bei einigen Fahrzeugen Sonderausstattung. Die Ladeleistung wird hier nicht durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter begrenzt da das Fahrzeug von der Ladesäule aus mit Gleichstrom geladen wird. Die Ladesteuerungselektronik des Fahrzeugs begrenzt jedoch auf die maximal mögliche Ladeleistung der Batterie von hier 40 kW. In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Variante A – Batterie halb voll
Benötigte Ladekapazität 18 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 27 Minuten. (18kWh/40 kW=0,45h)
Variante B – Batterie fast leer
Benötigte Ladekapazität 30 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 45 Minuten. (30kWh/40 kW=0,75h)